Konzept und Leitbild der Romano Guradini Fachoberschule München (Haidhausen)

1.      Bildungsziele

„Das Tiefste und Beste kann man überhaupt nicht machen, es wird.“ (Romano Guardini)

Dass der Bildungsraum Schule nicht nur durch den Abschluss zur weiteren Ausbildung und zum Studium befähigt, sondern in dieser entscheidenden Phase der Adoleszenz auch  die Bildung der Persönlichkeit und die eigene Individualisierung und Autonomie einen wichtigen Platz in der Schule hat, erscheint plausibel, ist aber tägliche pädagogische Aufgabe in der Beziehung zwischen Schülerinnen und Schülern und deren Lehrkräften, da Letztere insbesondere auch menschlich stetig eine Vorbildfunktion verkörpern. Dieser Verantwortung sind wir uns im besonderen Maße bewusst.

Die Begegnung und der Austausch innerhalb des Fachunterrichts wird dadurch entscheidend von der Lehrkraft moderiert, balanciert und fungiert als Orientierung in Bezug auf die eigene Persönlichkeitsbildung.

Wir legen als Schule, dessen Namensgeber Romano Guardini eine christlich-philosophische Leitlinie verfolgte, darum besonderen Wert auf die Herausbildung einer autonomen Persönlichkeit durch Lernerfahrungen im fachlichen, aber auch im Bereich des sozialen Miteinanders, was unsere Schule durch ihren fachlichen Schwerpunkt im Sozialzweig zusätzlich auszeichnet. Gemäß einem humanistischen Bildungsideal sollen nicht nur Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler unterstützt und gefördert, sondern die gesamte Entwicklung dieses Menschen mit berücksichtigt werden. Im Einzelnen werden darum innerhalb des Konzepts der Schule auf folgende Aspekte besonderen Wert gelegt.

A.      Individualität und Verantwortung

Mit der Mündigkeit des Menschen geht die Eigenverantwortung einher; Freiheit ohne Verantwortungsgefühl für sich selbst und andere ist fahrlässig. Zu unseren Aufgaben als Schule gehört zentral, die eigenen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu stärken und an Schwächen in Form von Förderunterricht und Tutorien in Form von Angeboten zu erweiterten Unterrichtsstunden zu arbeiten. Die individuelle Unterstützung auch in Bezug auf die Entwicklung selbstbewusster Persönlichkeiten wird außerdem auch durch Vertrauenslehrkräfte und zeitnahe Möglichkeiten für Einzelgespräche unterstützt.

B.      Kommunikations- und Feedbackkultur

Ebenjene individuelle Förderung von Kompetenzen verlangt eine gesunde Kommunikationskultur, welche die Voraussetzung für ein produktives Arbeiten darstellt.  Grundsätzlich werden innerhalb des sozialen Miteinanders im Klassenverband sowie in Interaktion mit den Lehrkräften Verantwortung für das eigene Handeln vermittelt, indem ein faires Miteinander praktiziert wird und Konflikte bis zum Lösungsweg offen und konstruktiv begleitet werden. Jeder und jede sollte dabei so behandelt werden, wie man selbst behandelt werden möchte. Diese Reflexion und Empathiefähigkeit innerhalb einer wertschätzenden Kommunikation trägt zu produktiven Lösungen bei und lässt jede beteiligte Person als souverän und gestärkt an diesen wichtigen Prozessen wachsen, um Herausforderungen auch in Zukunft lösungs- und sachorientiert zu begegnen.

 

2.      Lernumgebung

Die Wahl der Schule ist eine prägende Entscheidung in dieser wichtigen Phase der Entwicklung. Inhaltliche Konzepte und äußere Gegebenheiten eines Ortes, den man in der Schulzeit täglich aufsucht, bedingen sich gegenseitig und im Idealfall befördert die äußere Umgebung die inhaltlichen Eckpfeiler.

Unsere Schule liegt ruhig in unmittelbarer Nähe der Katholischen Fachhochschule. Die Brücke zwischen Schule und FH kann dabei als gemeinsames Campusleben schon vorbereitend auf ein mögliches Studium erfahren werden. Auch die Bibliothek der Hochschule darf von Schülerinnen und Schülern mit genutzt werden. Dieser Campus, der geschützt in eine kreisförmige Innenhofstruktur eingebettet ist und gleichzeitig zentral mitten im schönen Haidhausen mit Nähe zur Isar liegt, bietet eine wunderbare Umgebung zur Unterstützung unserer Lernziele auch im Hinblick auf die christlichen Werte unseres Leitbildes. Zentrale Anliegen der respektvollen Begegnung und des mit- und voneinander Lernens ermöglicht auch die Vielfalt kultureller Hintergründe, die durch unsere Schülerinnen und Schüler in die Schulumgebung getragen und weiterentwickelt werden, sodass der Austausch unser Campusleben bunt und spannend macht. Soziales Engagement wird von uns im Sinne des christlichen und humanistischen Wertes der Nächstenliebe gefördert und unterstützt, sodass sich von dort aus interessante und wichtige Gemeinschaftsprojekte entwickeln und initiieren lassen.

 

3.      Vision

Wie Romano Guardini sich innerhalb seiner theologischen Philosophie und seiner pädagogischen Praxis auf den jüdischen Philosophen Martin Buber berufen hat, könnte für uns ebenfalls der Wunsch gelten, dass wenn das Ich am Du erst zum Ich wird, wir hoffen, dass das Erlebnis von wertschätzender Kommunikation zu einem sozialen Miteinander führt, das neben allen beruflichen Ambitionen der Schlüssel zu Lebensqualität und souveränem inneren Fortschritt bedeutet.